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Blutdruck einfach erklärt

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Welche Blutdruckwerte sind normal – und ab wann sprechen wir von einem erhöhten Blutdruck? Eine Kry Ärztin erklärt, worauf du achten musst.

Ein gesunder Blutdruck ist ein wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge. Denn Bluthochdruck (Hypertonie) erhöht nachweislich das Risiko für ernsthafte Erkrankungen wie Herzinfarkt, Herzversagen, Schlaganfall und Nierenschäden.

Rund um den Globus leiden etwa 1,13 Milliarden Menschen an Bluthochdruck, eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Doch weniger als 1 von 5 Betroffenen hat das Problem unter Kontrolle.

„Die Blutdruckwerte zu überwachen ist genauso wichtig wie das Ergreifen von Maßnahmen, wenn die Werte zu hoch sind. Nur so können Betroffene das Risiko von Komplikationen verringern und länger gesund bleiben", sagt Dr. Rhianna McClymont, Allgemeinärztin bei Kry.

Blutdruck: Was ist das?

Der Blutdruck ist der messbare Druck des Blutes in den Arterien, während es vom Herzen durch den Körper gepumpt wird. „Blutdruck und Herzfrequenz sind zwei unterschiedliche Messgrößen. Die Herzfrequenz gibt an, wie schnell das Herz schlägt, während der Blutdruck den Druck in den Arterien angibt", so Dr. McClymont.

Der Blutdruck schwankt natürlich im Laufe des Tages und der Nacht. Bedenklich wird es, wenn der Gesamt-Blutdruck konstant hoch ist – selbst im Ruhezustand.

Wie wird der Blutdruck gemessen?

„Der Blutdruck wird mit einem speziellen Blutdruckmessgerät durch eine Manschette gemessen, die um den Oberarm gelegt wird. Diese Manschette wird aufgepumpt. Entweder manuell mit einem Handgerät durch eine Ärztin oder einen Arzt, oder automatisch über eine elektronische Maschine", erklärt Dr. McClymont.

„Die Messung sollte idealerweise im Sitzen durchgeführt werden, wobei der Arm entspannt auf einem Tisch in Höhe des Herzens liegt. Es ist am besten, ein paar Minuten ruhig zu sitzen, bevor man den Blutdruck misst. So erhält man ein möglichst genaues Ergebnis", sagt Dr. McClymont.

Blutdruckwerte verstehen

„Der Blutdruck wird mit zwei Zahlenwerten in der Maßeinheit Millimeter-Quecksilbersäule (mmHg) angegeben. Der erste Wert wird als systolisch bezeichnet - er misst den Druck, mit der das Blut durch den Körper gepumpt wird", erklärt Dr. McClymont. „Der untere Wert wird als diastolisch bezeichnet. Er steht für den Widerstand, der diesem Blutfluss in den Blutgefäßen entgegengesetzt wird.”

Wenn dir zum Beispiel gesagt wird, dass dein Blutdruck 120 zu 80 beträgt (geschrieben als 120/80), bedeutet das, dass du einen systolischen Druck von 120 mmHg und einen diastolischen Druck von 80 mmHg hast.

Nach der Messung kannst du eine Blutdruck-Tabelle verwenden, um deine Messwerte einzuordnen.

Welche Blutdruckwerte sind normal?

Als allgemeine Richtwerte gelten:

  • Blutdruck-Normalwerte: zwischen 100/60mmHg und 140/90mmHg
  • Blutdruck (Hypertonie): 140/90 mmHg oder höher
  • Niedriger Blutdruck (Hypotonie): 100/60 mmHg und niedriger

Woher kommt Bluthochdruck?

Wenn du Bluthochdruck hast, bedeutet das: Dein Herz muss sich mehr anstrengen, um das Blut durch deinen Körper zu pumpen. Für die meisten Menschen gibt es nicht immer eine bestimmte Ursache für Bluthochdruck. Aber es gibt mehrere Hauptrisikofaktoren, darunter:

  • Übergewicht
  • ungesunde, salzreiche Ernährung
  • zu viel Alkohol
  • zu wenig Bewegung
  • Stress und Ängste
  • genetische Veranlagung zu Bluthochdruck in der Familie
  • bestimmte Psychopharmaka, die Antibabypille und andere Medikamente

Manchmal ist Bluthochdruck die Folge einer anderen Grunderkrankung. Dies wird als sekundärer Bluthochdruck bezeichnet. Zum Beispiel kann eine übermäßige Produktion von Hormonen aus den Nebennieren einen hohen Blutdruck verursachen. Zu den Erkrankungen, die sekundären Bluthochdruck verursachen, gehören:

  • Diabetes
  • Nierenerkrankung
  • Schlafapnoe-Syndrom

Auch in der Schwangerschaft kann sich Bluthochdruck entwickeln. Er tritt in der Regel ab der 20. Schwangerschaftswoche auf und verschwindet innerhalb von 6 wochen nach der Geburt.

Mögliche Anzeichen für Bluthochdruck

„Normalerweise haben Menschen mit Bluthochdruck keine Symptome. Deshalb ist es so wichtig, den Blutdruck regelmäßig zu messen", erklärt Dr. McClymont. Bei manchen Menschen können Kopfschmerzen, Nasenbluten, Übelkeit, Müdigkeit, Nervosität, Kurzatmigkeit oder Schwindel auftreten.

Langzeitfolgen von Bluthochdruck

„Wenn Bluthochdruck nicht langfristig kontrolliert wird, kann er das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Schlaganfälle und Herzinfarkte sowie für Nierenerkrankungen und bestimmte Arten von Demenz erhöhen", sagt Dr. McClymont.

Das liegt daran, dass Bluthochdruck eine zusätzliche Belastung für das Herz, die Blutgefäße und andere Organe wie das Gehirn, die Augen und die Nieren darstellt.

So bekommst du Bluthochdruck in den Griff

Diese einfachen Änderungen des Lebensstils können helfen, deine Blutdruckwerte zu senken.

1. Gesundes Körpergewicht

Wenn du an Gewicht zunimmst, steigt auch dein Blutdruck. Ein gesundes Gewicht zu halten, kann helfen, gesunde Blutdruckwerte zu erreichen. Ein hoher Taillen-Hüft-Quotient (THQ) kann ebenfalls auf ein höheres Risiko hinweisen. Diesen berechnest du, indem du deinen Taillenumfang (in cm) durch den Hüftumfang (in cm) teilst.

2. Mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte

Studien zeigen, dass die DASH-Diät und die Mittelmeer-Diät helfen können, den Blutdruck und den Cholesterinspiegel zu kontrollieren und das Risiko für Herzerkrankungen zu senken. Beide Diäten sind reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten und enthalten wenige gesättigte Fettsäuren und rotes Fleisch.

3. Weniger Salz

Zu viel Salz kann deinen Blutdruck erhöhen. Du solltest nicht mehr als 6 g (etwa 1 Teelöffel) pro Tag essen. Denk daran, dass sich auch in Fertigprodukten viel Salz versteckt.

4. Mehr Bewegung im Alltag

Regelmäßige Bewegung ist wichtig, weil sie deine Blutgefäße und dein Herz gesund hält. Zu den Aktivitäten, die gut für den Blutdruck sind, gehören Radfahren, Schwimmen, Tanzen, Gartenarbeit, Tennis und Joggen. Es gibt eindeutige Belege dafür, dass ein 30-minütiger Spaziergang jeden Morgen den Blutdruck genauso wirksam senken kann wie die Einnahme von Medikamenten.

5. Weniger Alkohol

Frauen sollten nicht mehr als ein Glas und Männer nicht mehr als zwei Gläser Alkohol pro Tag trinken. Außerdem sollten alle an mindestens 2 Tagen pro Woche ganz auf Alkohol verzichten. In einer Untersuchung wurde festgestellt, dass sich hoher Blutdruck schnell umkehrte, wenn starke Trinker ihren Konsum um etwa 50 % reduzierten.

6. Keine Zigaretten

Wie Bluthochdruck führt auch Rauchen zu einer Verengung der Arterien, was das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall drastisch erhöht. Indem du das Rauchen aufgibst, senkst du dein Krankheitsrisiko.

Was ist mit niedrigem Blutdruck?

„Niedriger Blutdruck kann Symptome wie Benommenheit, verschwommenes Sehen und ein Gefühl der Ohnmacht („Schwarz-vor-Augen-Werden”), Übelkeit oder Schwäche hervorrufen. Ein niedriger Blutdruck ist in der Schwangerschaft üblich. Bei manchen Menschen tritt er auch als Nebenwirkung bestimmter Medikamente oder Erkrankungen auf“, so Dr. McClymont.

  • Niedriger Blutdruck verursacht nicht immer Symptome, und die Behandlung hängt von der Ursache ab. Bestimmte Dinge können helfen, die Symptome zu lindern, zum Beispiel:
  • Stützstrümpfe tragen, um den Blutdruck zu erhöhen und die Durchblutung zu verbessern
  • Mehr trinken, denn bei Flüssigkeitsmangel sinkt Ihr Blutdruck
  • Mehr Salz essen (auch mehr als die empfohlenen 6 Gramm), da dadurch das Blutvolumen und somit der Blutdruck ansteigen kann

Wo kann ich meinen Blutdruck messen lassen?

Du kannst deinen Blutdruck in verschiedenen Arztpraxen, etwa bei deinem Hausarzt oder deiner Frauenärztin messen lassen. Auch viele Apotheken bieten eine kostenlose Messung an. Wenn du deinen Blutdruck regelmäßig messen musst, kannst du das auch zu Hause mit einem Blutdruckmessgerät tun.

Dein Blutdruck kann ansteigen, wenn du bei der Messung durch die Ärztin oder den Arzt Angst oder Stress hast. Dann spricht man auch von einer Weißkittel-Hypertonie. „In diesem Fall ist es am besten, den Blutdruck zu Hause zu messen, damit das Ergebnis nicht verfälscht wird", empfiehlt Dr. McClymont.

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