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SOS-Tipps bei trockenen Augen

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Brennen, Jucken, Fremdkörpergefühl: Was du bei trockenen und gereizten Augen tun kannst – und wann du dir ärztlichen Rat holen solltest.

Unsere Augen sind komplexe Organe. Damit wir gut sehen können, müssen verschiedene Teile des Auges zusammenspielen. Eine wichtige Rolle spielt die Tränenflüssigkeit. Sie ist nicht nur zum Weinen da, sondern auch, um unser Auge zu befeuchten und vor Umwelteinflüssen zu schützen. Wenn wir nicht genug Tränenflüssigkeit produzieren oder sie zu schnell verdunstet können die Augen austrocknen, brennen und anfälliger für Infektionen sein.

Warum kommen uns die Tränen?

Tränen bestehen aus Wasser, Proteinen, Enzymen und Salz – deshalb schmecken sie auch salzig. Die Zusammensetzung kann variieren, je nachdem, welche Art von Tränen fließen:

  1. Emotionale Tränen: Weinen gilt genauso wie Lachen als angeboren. Gefühlstränen vergießen wir, wenn Emotionen wie Trauer oder Freude unser Nervensystem stimulieren, das wiederum die Tränendrüsen aktiviert.
  2. Reflextränen: Die meisten kennen diese Art von Tränen, wenn sie Zwiebeln schälen. Die aufgeschnittene Zwiebel setzt einen schwefelhaltigen Stoff frei, der die Augen reizt und so die Produktion von Tränen anregt. Auch bei Rauch oder Wind vergießen wir Reflextränen.
  3. Basale Tränen: Diese Art von Tränen produzieren wir eigentlich permanent. Sie halten das Auge feucht und bauen eine Art Schutzfilm auf, der Keime abhalten kann. Außerdem spülen sie kleine Fremdkörper aus dem Auge. Wenn nicht genug basale Tränenflüssigkeit da ist, trocknen die Augen aus – der schützende Film fällt weg und sie werden empfindlicher.

Brennen, Jucken, vermehrtes Tränen – ein Zeichen von Trockenheit

Trockene Augen werden auch Sicca-Syndrom genannt. Die Trockenheit kann sich so anfühlen, als ob du Sand im Auge hast. Die Augen fangen an zu brennen, zu jucken und sich zu röten. Sie können lichtempfindlicher werden und schneller ermüden, zum Beispiel, wenn du viel am Computer arbeitest. Das kann dazu führen, dass du bei der Arbeit vor dem Bildschirm sehr oft Pausen machen musst. Manchmal tun die Augen sogar richtig weh.

Trockene Augen sind schneller gereizt und können deshalb auch vermehrt tränen. Durch die vermehrten Reflextränen kann es passieren, dass du verschwommen siehst. Möglich sind auch geschwollene und verklebte Lider, wenn du morgens aufwachst. Das kommt daher, dass deine Augen verstärkt Schleim absondern.

Warum trocknen die Augen aus?

Trockene Augen hängen meist damit zusammen, dass der schützende Tränenfilm gestört ist. Der Tränenfilm liegt auf der Hornhaut auf und besteht aus einer Schleimschicht, einer wässrigen Schicht und einer Fettschicht. Wenn die Zusammensetzung dieser Schichten nicht mehr stimmt oder eine der Schichten fehlt, kannst du trockene Augen bekommen.

Mögliche Ursachen und Risikofaktoren sind:

  • Erkrankungen: Wenn deine Tränendrüsen weniger Flüssigkeit produzieren, kann u.a. eine Allergie, eine Schilddrüsenerkrankung, das Sjörgren-Syndrom oder ein Vitamin-A-Mangel dahinterstecken.
  • Bestimmte Medikamente: Arzneimittel wie Antihistaminika, Antidepressiva oder Blutdruckmedikamente können ebenfalls Augentrockenheit hervorrufen.
  • Alter: Auch der Alterungsprozess kann eine Rolle spielen. Menschen über 50 sind häufiger betroffen als Jüngere.
  • Kontaktlinsen: Wer lange Zeit Kontaktlinsen trägt, kann leichter trockene Augen bekommen. Einige Linsen lassen zu wenig Sauerstoff durch, was die Augen reizen kann.
  • Bildschirmarbeit: Normalerweise blinzeln wir etwa 10 bis 15 Mal pro Minute. Dabei wird der Tränenfilm über dem Auge verteilt wie bei einem Scheibenwischer. Wenn wir auf den Monitor schauen, blinzeln wir nur noch 1 bis 2 Mal.
  • Umwelteinflüsse: Zigarettenrauch, Abgase und trockene Heizungsluft können die Augen zusätzlich reizen.

5 gute Hausmittel bei trockenen Augen

Wenn deine Augen trocken und gereizt sind, solltest du sie schonen und ihnen öfter eine Pause gönnen. Folgende Tipps können helfen, das lästige Gefühl in den Augen zu lindern:

  1. Pausen machen: Wenn du den ganzen Tag am Computer sitzt, leg regelmäßig eine Augen-Auszeit ein. Zum Beispiel kannst du deine Augen für ein paar Minuten schließen. Oder du blinzelst mehrmals hintereinander, um den Tränenfilm besser zu verteilen.
  2. Bildschirm anpassen: Platziere deinen Monitor leicht unter Augenhöhe. So musst du deine Augen nicht so weit öffnen und die Tränenflüssigkeit verdunstet weniger stark. Wenn deine Augen lichtempfindlich sind, kannst du den Bildschirm etwas dunkler stellen.
  3. Raumklima verbessern: Trockene Heizungsluft ist auf Dauer nicht gut für die Augen. Lüfte regelmäßig und/oder leg dir einen Luftbefeuchter zu. Vermeide Zigarettenrauch.
  4. Brille statt Linsen: Besonders, wenn du viel vor dem Bildschirm sitzt, solltest du auf Kontaktlinsen verzichten und lieber eine Brille tragen. Wenn du Kontaktlinsen trägst, verkürze die Tragedauer.
  5. Augen-Wellness: Feuchte, warme Kompressen wirken wie eine Wellness-Behandlung für gereizte Augen. Sie können beruhigend wirken und Schwellungen reduzieren.

Wann sollte ich in ärztliche Behandlung?

Wenn deine Augen rot werden oder du Schmerzen hast, solltest du dich an eine Ärztin oder einen Arzt wenden. Auch wenn deine Sehschärfe nachlässt, solltest du dich ärztlich untersuchen lassen. Je nach Ursache der Trockenheit kann dir deine Ärztin oder dein Arzt spezielle Augentropfen, eine Salbe oder ein Spray verschreiben. Bei einer Augeninfektion können auch Antibiotika verordnet werden.

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