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Versteckte Gifte im Haushalt

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Haushaltsgifte Titelbild
So eliminierst du Giftstoffe und schaffst ein gesünderes und sichereres Zuhause

Wenn die Temperaturen fallen und die Tage immer kürzer werden, machen wir es uns gerne zu Hause gemütlich. In den eigenen vier Wänden ist es warm, kuschelig und sicher. Wirklich? Wer genau hinschaut, entdeckt viele Zonen, die überdurchschnittlich stark mit Schadstoffen belastet sind. Wir werfen einen Blick auf versteckte Gifte im Haushalt und nennen gesündere Alternativen.

Gifte lauern überall

Moderne Haushalte sind voller Gifte. Viele von ihnen sind offensichtlich, beispielsweise aggressive Putzmittel, Pestizide, Lösungsmittel sowie Tabak- und Alkoholerzeugnisse. Sie sollten stets sicher (vor allem kindersicher) und nach Möglichkeit nicht in der Nähe von Lebensmitteln aufbewahrt werden. Doch es gibt auch einige Gegenstände, auf denen eben kein Totenkopf als eindeutiges Gefahrenzeichen abgedruckt ist und die der Gesundheit trotzdem abträglich sind. Um solche versteckten Gifte soll es in diesem Artikel gehen.

Aufgespürt: Diese 5 Gifte solltest du vermeiden

Die folgenden 5 Giftquellen kannst du gut vermeiden – wenn du dir ihrer bewusst bist. Ob es besser ist, in einem Rundumschlag alle Gifte zu eliminieren oder giftige Gegenstände nach und nach auszutauschen, solltest du anhand deiner persönlichen Situation und Möglichkeiten entscheiden.

1. Plastikbehälter

In Behältnissen aus Plastik wie beispielsweise Aufbewahrungsdosen oder Mikrowellengeschirr stecken häufig Weichmacher. Sie wirken negativ auf das menschliche Hormonsystem, insbesondere auf die Leber, die Nieren und die Hoden. Das kann so weit gehen, dass die Fruchtbarkeit beeinträchtigt ist oder ein Kind im Mutterleib geschädigt wird. Dies wurde etwa für Bisphenol A (BPA) nachgewiesen, das im Kunststoff Polycarbonat (PC) enthalten ist.

Werden Lebensmittel in Plastikbehältern aufbewahrt, können schädliche Stoffe leicht in den menschlichen Organismus gelangen, insbesondere bei warmem Essen. Wer diese Gefahr umgehen möchte, sollte seine Küche mit Behältern aus Glas oder Edelstahl ausstatten.

2. Kosmetika

Kaum etwas lassen wir so nahe an uns heran wie Kosmetikprodukte. Dass manche von ihnen problematisch sind, erkennt man bereits am Geruch, beispielsweise bei Nagellackentfernern. Sie enthalten oft Lösungsmittel, die beim Einatmen die Bronchien reizen und Beschwerden wie Husten, Kopfschmerzen oder Müdigkeit hervorrufen können. Unsere Empfehlung: Verwende Nagellackentferner ohne Aceton, trage bei beim Ablackieren einen Mund-Nasen-Schutz und wasche dir danach gründlich die Hände.

Auch in wohlriechenden Produkten können gefährliche Stoffe lauern. In Deos sind das z. B. Aluminiumsalze, die lange im Verdacht standen, das Risiko für Brustkrebs und Demenz zu erhöhen. In Kosmetiktüchern ist es das Konservierungsmittel Bronopol, das Allergien auslösen kann. Selbst Tampons und Binden enthalten oft bedenkliche Farb- und Duftstoffe. Tipp: Überprüfe noch im Laden die Inhaltsstoffe eines Produkts per QR-Code-Scan. Dies ist ganz einfach mit entsprechenden Apps möglich.

3. Zimmerpflanzen

Dass Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel giftig sind, wissen die meisten. Dass jedoch auch die Pflanzen selbst eine Gefahr für Menschen sowie für Haustiere darstellen können, ist vielen nicht bewusst. Kritisch sind z. B. so beliebte Zimmerpflanzen wie der Ficus, die Stechpalme und der Weihnachtsstern. Ungefährliche Alternativen sind etwa die Mimose, der Hibiskus und das Usambaraveilchen.

Bestimmte Pflanzen müssen noch nicht einmal verzehrt werden, sondern können bereits beim Kontakt mit der Haut zu teilweise erheblichen Beschwerden führen, beispielsweise zu einem Hautausschlag. Eine Übersicht aller giftigen Pflanzenarten und was im Falle einer Vergiftung mit einer bestimmten Pflanze zu tun ist findest du beim Bundesinstitut für Risikobewertung.

4. Matratzen

Wann hast du dir zuletzt eine neue Matratze gekauft? Die meisten von uns liegen viel zu lange auf ein und derselben Matratze, gerade weil sie heutzutage so gut sind, dass sie über viele Jahre hinweg einen hervorragenden Schlafkomfort bieten. Die Stiftung Warentest empfiehlt jedoch, Matratzen allein aus hygienischen Gründen spätestens alle 8 Jahre auszutauschen.

Bei sachgemäßer Herstellung enthalten Matratzen zwar keine Schadstoffe, jedoch sammelt sich im Laufe der Jahre eben einiges an, von Schweiß über Staub bis hin zu Hausstaubmilben. Außerdem verlieren wir pro Nacht etwa 1,5 Gramm an Hautschuppen – nicht viel, aber es summiert sich auf ein gutes halbes Kilo im Jahr, wovon ein Teil in der Matratze verbleibt. Bei unzureichender Belüftung kann zudem unsichtbarer Schimmel entstehen, der Allergien auslösen kann. Daher am besten täglich nach dem Aufstehen das Schlafzimmer lüften und die Matratze monatlich wenden.

5. Medikamente

Dass Medikamente, die fälschlicherweise eingenommen werden, wie Gift wirken können, ist wahrscheinlich den meisten klar. Die Hausapotheke sollte grundsätzlich immer abgeschlossen sein, wenn Kinder im Haushalt leben, denn die bunten Verpackungen und bonbonähnlichen Tabletten können sehr verlockend auf die Kleinen wirken. Der Badezimmerschrank oder die Nachttischschublade sind keine sicheren Aufbewahrungsorte.

Doch auch in reinen Erwachsenenhaushalten kann die Hausapotheke Probleme bereiten, Stichwort: Haltbarkeitsdatum. Viele kaufen Medikamente, die man immer wieder mal braucht, auf Vorrat, beispielsweise Erkältungsklassiker wie Hustensaft, Fiebersenker oder Erkältungstee. Wenn die nächste Erkältung dann (glücklicherweise) auf sich warten lässt, können die Arzneimittel schon abgelaufen und somit wirkungslos oder sogar gefährlich sein.

Achtung: Bereits angebrochene Medikamente sind meist nur wenige Monate oder Wochen haltbar. Hier sollte am besten das Datum der ersten Benutzung direkt auf der Packung notiert werden. Ein Nasenspray sollte jeweils nur von einer Person verwendet werden. Da sich an der Düse Bakterien sammeln, solltest du es nach dem Auskurieren eines Schnupfens direkt entsorgen, auch wenn die Flasche noch halb voll ist.

Schnelle Hilfe bei Vergiftungen

Versteckte Gifte im Haushalt können langsam wirken, aber (etwa im Falle von Pflanzen und Medikamenten) auch akute lebensbedrohliche Vergiftungen verursachen. Wenn dies geschieht, muss sofort die 112 angerufen und gegebenenfalls Erste Hilfe geleistet werden. (Bei Tieren mit Verdacht auf eine Vergiftung sollte ein Tiernotdienst gerufen oder aufgesucht werden.) Beratung gibt es telefonisch meist rund um die Uhr bei den Giftnotrufzentren. Wenn die Situation nicht akut ist, du aber trotzdem ärztlichen Rat benötigst, kannst du selbstverständlich auch über Kry mit einem Arzt sprechen.

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