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FAMILIE

Eltern-Guide: Impfungen für Kinder

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Die wichtigsten Impftermine für Babys und Kinder – und was Eltern darüber wissen sollten

Impfen ist eine der sichersten Möglichkeiten, um Krankheiten vorzubeugen. Zwar kann ein gesundes Immunsystem viele Infektionskrankheiten abwehren. Einige Infektionen sind aber mit Komplikationen verbunden, auch wenn das Immunsystem fit ist. Diese lassen sich nur durch eine Schutzimpfung vermeiden. Ein Überblick über die empfohlenen Impfungen für Babys und Kleinkinder.

Infektionen werden durch Bakterien und Viren, aber auch durch Einzeller und Pilze verursacht. Die Folge können leichte Erkältungen bis hin zu schweren Erkrankungen wie Tetanus (Wundstarrkrampf), Polio (Kinderlähmung) oder eine Hirnhautentzündung sein. Sie werden von Mensch zu Mensch, über Tiere, über die Luft oder Gegenstände wie Türklinken übertragen.

Impfungen helfen dabei, schwere Infektionskrankheiten einzudämmen. Durch die hohe Impfrate in Deutschland sind Kinderkrankheiten wie Polio und die Masern sehr selten geworden. Die Pocken gelten seit 1979 sogar als ausgerottet, sodass dagegen gar nicht mehr geimpft werden muss.

Warum sind Impfungen bei Kindern so wichtig?

Das Immunsystem von Kindern entwickelt sich mit den Jahren. Kinder unter 2 Jahren werden häufig krank: Sie bekommen etwa 8 bis 12 Mal pro Jahr einen Atemwegsinfekt. Kinder entwickeln ihre Immunität auf 2 Arten: Die angeborene Immunität bietet von Geburt an einen allgemeinen Schutz. Die erworbene Immunität entwickelt sich erst mit der Zeit, indem sie auf Krankheitserreger und Antigene reagiert und selbstständig passende Antikörper bildet. Das geschieht auch dann, wenn sie mit abgeschwächten Erregern geimpft werden.

In Deutschland entscheiden sich fast alle Eltern dafür, ihre Kinder zu impfen. Etwa 95 % der eingeschulten Kinder haben die wichtigsten Grundimmunisierungen erhalten. Gesundheitsbehörden von der WHO (World Health Organization) bis zum RKI (Robert Koch Institut) empfehlen Impfungen für alle Kinder. Die Experten sind sich einig, dass sich Pandemien und Epidemien nur durch Impfen wirksam aufhalten lassen.

Die wichtigsten Kinderimpfungen nach Lebensjahren

6 Wochen

Ab der 6. Bis zur 12. Lebenswoche sollten Babys eine Schluckimpfung gegen Rotaviren bekommen. Im Alter von 16 bis 22 Wochen sollte die Impfserie abgeschlossen sein.

Ab 2 Monaten: Grundimmunisierung

Babys bekommen ab einem Alter von 2 Monaten eine 6-fache Grundimmunisierung. Dazu zählen die Impfungen gegen

  • Tetanus,
  • Diphtherie,
  • Keuchhusten,
  • Hib (Haemophilus influenzae Typ b),
  • Kinderlähmung und
  • Hepatitis B.

Außerdem bekommen die Babys eine erste Pneumokokken-Schutzimpfung und die zweite Rotaviren-Impfung.

3 Monate

Mit 3 Monaten werden Babys zum zweiten Mal gegen die oben genannten Krankheiten geimpft. Außerdem steht die dritte Rotaviren-Impfung an.

4 Monate

Es folgt die dritte 6-fache Grundimmunisierung, außerdem eine zweite Pneumokokken-Impfung.

11 bis 14 Monate

Neben der vierten und letzten 6-fachen Grundimmunisierung erhalten Kinder eine dritte und letzte Pneumokokken-Impfung.

Sobald die Kinder 1 Jahr alt sind, können sie gegen Meningokokken geimpft werden. Auch die Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln und gegen Windpocken (Varizellen) beginnt im Alter von 11-14 Monaten.

15 bis 23 Monate

Kleinkinder erhalten jetzt die zweite Masern-Mumps-Röteln-Impfung (auch: MMR-Impfung) und eine weitere Windpocken-Impfung. Die Grundimmunisierung ist damit abgeschlossen.

5 bis 16 Jahre

Zwischen 5 und 6 Jahren bekommen Kinder eine Auffrisch-Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten. Mit 9 bis 16 Jahren kommt neben einer weiteren eine Auffrisch-Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten auch eine gegen Polio hinzu. Außerdem wird gegen HPV (Humane Papillomaviren) geimpft.

Welche Impf-Nebenwirkungen sind möglich?

Das der Körper auf einen Impfstoff reagiert, ist ganz natürlich. Falls eine Impfreaktion auftritt, klingt sie in der Regel nach wenigen Tagen ab. Impfreaktionen sind ein Anzeichen dafür, dass das Immunsystem wie gewünscht auf den Impfstoff reagiert. Möglich sind

  • Schwellungen, Rötungen und Schmerzen an der Einstichstelle (häufiger),
  • Leichtes Fieber (seltener),
  • Kopf- und Gliederschmerzen (seltener),
  • Unruhe (seltener) und
  • Allgemeines Unwohlsein (seltener).

Alle Impfstoffe für Kinder und Babys sind gründlich erprobt und sehr gut verträglich. Das Paul-Ehrlich-Institut (Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel) überprüft die Qualität jeder Charge der produzierten Impfstoffe vor ihrer Vermarktung.

Kommt die Corona-Impfung für Kinder?

In Deutschland ist aktuell keiner der verfügbaren Impfstoffe für Kinder zugelassen. Laut Robert Koch Institut (RKI) konnte bisher noch nicht ausreichend geprüft werden, inwieweit die Covid-19-Impfstoffe bei Kindern und Jugendlichen wirksam und sicher sind. Aus ethischen Gründen werden bei Kindern keine frühen Tests durchgeführt. Zudem verläuft eine Corona-Infektion bei Kindern meist harmlos – sie haben entweder nur leichte oder gar keine Symptome.

Allerdings haben BioNTech und Pfizer Ende April bei der EMA (Europäische Arzneimittelagentur) beantragt, dass ihr Impfstoff auch für 12- bis 15-Jährige zugelassen wird. Eine klinische Studie in den USA habe gezeigt, dass der Impfstoff bei dieser Altersgruppe sehr wirksam und gut verträglich sei. Bisher war der BioNTech/Pfizer Impfstoff nur für Menschen ab 16 Jahren zugelassen. Studien an jüngeren Kindern laufen bereits.

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