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FAMILIE

Keine Angst vorm Kinderarzt

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So hilfst du deinem Kind, die Angst vor dem Arztbesuch zu überwinden

Ärztliche Untersuchungen können unangenehm sein: Die Spritze piekst, der Zahnarztbohrer dröhnt – das kennen auch Erwachsene. Gerade kleine Kinder, die aus dem Babyalter heraus sind, können Angstreaktionen vor dem Arztbesuch entwickeln. Wichtig ist, diese Ängste frühzeitig abzubauen, damit sie nicht Überhand nehmen. Zum Glück kannst du einiges tun, um deinem Kind die Angst und Anspannung zu nehmen.

Warum hat mein Kind Angst vor dem Arztbesuch?

Für ein Baby sind Arztbesuche meist kein Problem. Das Baby-Gedächtnis ist noch nicht so weit ausgeprägt, dass es sich an die Details einer ärztlichen Untersuchung erinnert. Aber zum Ende des 1. Lebensjahres entwickelt sich das Gedächtnis weiter. Das Kind beginnt, unangenehme Erfahrungen abzuspeichern und kann daher Ängste entwickeln.

„Dass manche Kinder vor einer ärztlichen Untersuchung aufgeregt oder ängstlich sind, ist ganz normal“, so Dr. med. Hanns-Michael Burow, Kinderarzt bei Kry. Die Situation, in der man üblicherweise zur Ärztin oder zum Arzt geht, ist ohnehin schon aufregend. Das Kind hat vielleicht Bauchweh, Fieber oder Zahnschmerzen und reagiert noch sensibler auf das, was in seiner Umgebung passiert. Hinzu kommt die lange Zeit im Wartezimmer, eine angespannte Atmosphäre, viele fremde Menschen und die Aussicht auf eine Untersuchung, die vielleicht weh tut.

Jeder Arztbesuch kann prägend sein. Je nachdem, wie das Kind diese Situation erlebt, wird es sie in der Zukunft bewerten: War es eine schlimme Erfahrung oder war es am Ende halb so wild? Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Nicht nur die Kinderärztin oder der Kinderarzt, auch das Praxispersonal, die Praxis und zu guter Letzt auch das Verhalten der Eltern.

Wie finde ich die richtige Kinderarztpraxis?

Die Kinderärztin oder der Kinderarzt ist oft viele Jahre eine wichtige Ansprechperson der Eltern – auch bei Sorgen im Familienalltag. Sie oder er begleitet die Entwicklung des Kindes, führt Impfungen und Früherkennungsuntersuchungen durch. Die Praxis sollte gut gewählt sein, damit sich eine Vertrauensbasis entwickeln kann.

Folgende Fragen solltest du dir stellen, wenn du die Praxis auswählst:

  • Nimmt sich die Ärztin oder der Arzt Zeit, um auf meine Fragen, Sorgen und Bedenken einzugehen?
  • Werde ich ausreichend über notwendige Behandlungen, verschriebene Medikamente und mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt?
  • Geht das Praxispersonal einfühlsam mit meinem Kind um? Erklärt die Ärztin oder der Arzt die Untersuchung auch kindgerecht?
  • Ist die Praxis kinderfreundlich eingerichtet?
  • Bekomme ich schnell einen Termin? Müssen wir trotz Termin lange im Wartezimmer sitzen?
  • Wie einfach und schnell ist die Praxis zu erreichen?
  • Wie sind die Sprechzeiten?

Auch wenn du deine Kinderarztpraxis bereits gefunden hast: Es kann immer vorkommen, dass die Stamm-Kinderärztin gerade nicht erreichbar ist, wenn du sie brauchst. In diesen Fällen sind unsere Kinderärztinnen und Kinderärzte per Video für dich und dein Kind da. Auch, wenn du dir mal nicht sicher bist, ob ein Arztbesuch wirklich notwendig ist, kannst du dir in der Video-Sprechstunde schnell und einfach Klarheit verschaffen.

Was kann ich tun, wenn mein Kind Angst hat?

1. Finde das richtige Timing

Wenn dein Kind müde ist, solltest du einen Arztbesuch in diesen Zeiten vermeiden. Ein ausgeschlafenes Kind reagiert dagegen gelassener auf eine Untersuchung. Versuche auch, ein Zeitfenster zu finden, in dem die Praxis nicht zu voll ist. So kannst du die nervige Wartezeit verringern und dafür sorgen, dass dein Kind die nötige Aufmerksamkeit bekommt.

2. Sprich mit dem Praxisteam

Eine warme, freundliche Atmosphäre kann dafür sorgen, dass dein Kind sich in der Praxis wohler fühlt. Wenn dein Kind sehr ängstlich ist, kannst du vor dem Termin in der Praxis anrufen und Bescheid geben. Ein erfahrenes Praxisteam weiß in der Regel, wie mit kleinen Angstpatientinnen und -patienten umzugehen ist und kann dann noch besser auf die Bedürfnisse deines Kindes eingehen.

3. Sei ehrlich und einfühlsam

Bekommt dein Kind eine Spritze? Dann solltest du nicht sagen, dass es „überhaupt nicht wehtut”. Sonst riskierst du, das Vertrauen deines Kindes zu verspielen – und dann hat es beim nächsten Mal vielleicht sogar noch mehr Angst. Erkläre lieber, warum die Spritze etwas pieksen kann und warum die Impfung aber trotzdem wichtig ist. Versichere deinem Kind, dass du die ganze Zeit bei ihm bleibst und ihr das zusammen durchsteht.

4. Kläre dein Kind auf

Erzähle deinem Kind vor dem Arzttermin, welche Untersuchungen wahrscheinlich gemacht werden. Dr. Burow rät, auch die Neugier des Kindes anzusprechen. Zum Beispiel mit „Kinderbüchern, die themenspezifisch und altersgerecht auf den Arztbesuch vorbereiten. Ein Durchspielen des Arztbesuches mit Stofftieren und dem eigenen Arztkoffer kann dem Kind näher bringen, dass so eine Untersuchung nicht beängstigend sein muss und Medizin sogar ganz spannend sein kann.”

5. Baue Ängste durch Übung ab

Die Vorsorgetermine sind für kleine Kinder eine gute Gelegenheit, um den Arztbesuch zu üben. Da das Kind bei diesen Terminen nicht akut krank ist, gibt es mehr Zeit für Fragen und dafür, das nötige Vertrauen zu entwickeln. Auch ein Kinderarztbesuch per Video kann eine tolle Übung sein: Das Kind lernt, dass so eine Untersuchung nicht weh tun muss und es trotzdem ärztliche Hilfe bekommt. Zudem kann die Video-Sprechstunde im vertrauten Zuhause stattfinden, wo sich das Kind am sichersten fühlt.

6. Sei ein gutes Vorbild

Kinder haben einen ausgeprägten Feinsinn für Stimmungen. Wenn du also selbst zum Nervenbündel wirst, wird dein Kind das schnell spüren. Plane genügend Zeit ein, um zum Termin zu gelangen und versuche, im Wartezimmer entspannt zu bleiben. Dr. Burow fügt hinzu: „Eltern haben natürlich auch eine Vorbildfunktion – sie sollten von ihren eigenen Arztbesuchen positiv berichten.”

7. Belohne dein Kind

Nach dem Arztbesuch solltest du etwas Schönes für dein Kind einplanen: Zum Beispiel einen Abstecher zum Spielplatz oder zur Eisdiele. Auch, wenn dein Kind vielleicht während der Untersuchung quengelig war, hat es seine Angst überwunden – und das sollte belohnt werden.

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