Wichtige Information: ab 1. Dezember 2022 stellen wir unseren Service in Deutschland ein. Ab diesem Zeitpunkt werden alle Konten schließen und ein Zugriff wird nicht mehr möglich sein. Hier mehr erfahren.

Immunsystem verstehen und stärken

Letzte Aktualisierung:
Phaenomenal Unser Immunsystem – Titelbild
Die Wunderwaffe gegen Viren und Bakterien in der Nahaufnahme

Rund um die Uhr muss unser Körper potenziell schädliche Keime abwehren. Dafür ist das Immunsystem zuständig – es verhindert Krankheiten und Funktionsstörungen. In diesem Artikel erhältst du einen Überblick über unsere „Körperpolizei“.

Was ist Immunität?

Immunität ist die Fähigkeit des Körpers, sich vor invasiven Organismen zu schützen. Der Körper kann sich gegen ihm unbekannte Erreger verteidigen. Immunität kann aber auch davor schützen, dieselbe Infektion erneut zu bekommen. Das biologische System, das bei höheren Lebewesen für die Abwehr schädlicher Mikroorganismen und fremder Substanzen zuständig ist, ist das Immunsystem – ein komplexes Zusammenspiel von Organen, Zellen und Molekülen.

Die Aufgaben des Immunsystems

Unser Immunsystem ist quasi die Polizei unseres Körpers. Es sorgt dafür, dass Eindringlinge wie Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten erkannt und bekämpft werden. Um die Mikroorganismen aus dem Körper zu befördern, werden komplexe Prozesse ausgeführt. Dies nehmen wir dann beispielsweise als Husten oder Schnupfen wahr. Wenn man sich überlegt, dass diese lästigen Symptome Teil eines effektiven und wichtigen Abwehrmechanismus sind, lassen sie sich gleich ein wenig leichter ertragen!

Zusätzlich kann unser Immunsystem degenerierte körpereigene Zellen zerstören oder reparieren. Damit spielt es eine zentrale Rolle in der Wundheilung und bei der Prävention von Tumoren. Außerdem kontrolliert es die guten, ungefährlichen Mikroorganismen, beispielsweise unsere Darmbakterien.

Teamwork zur Verteidigung

Am Immunsystem wirken viele Körperteile mit. Dazu gehören z. B. die Haut und die Schleimhäute: Hier werden Erreger oft direkt bekämpft, sodass sie gar nicht erst in den Körper hineingelangen. Im Knochenmark werden Abwehrzellen gebildet und in der Milz gespeichert. Die Lymphknoten und -bahnen dienen als Sammelstellen bzw. Transportstraßen für Antikörper, die Erreger aus dem Körper schwemmen. Flüssigkeiten wie Speichel, Urin, Magensäure oder die Tränenflüssigkeit helfen ebenfalls dabei, den Körper frei von schädlichen Mikroorganismen zu halten.

2 Arten der Immunabwehr

Die angeborene Immunabwehr. Manchmal auch als natürliche oder unspezifische Immunabwehr bezeichnet, ist die angeborene Immunabwehr der erste Versuch des Körpers, eindringende Erreger zu finden, anzugreifen und zu eliminieren. Dabei analysiert der Körper nicht, um welchen Keim es sich genau handelt. Meist schafft es das Immunsystem problemlos, fremde Mikroorganismen abzutöten. Ist dies jedoch nicht der Fall, wird die erworbene Immunabwehr aktiviert.

Die erworbene Immunabwehr. Dieser Teil des Immunsystems entwickelt sich erst nach und nach im Laufe des Lebens. Im Zuge der erworbenen bzw. spezifischen Immunabwehr werden Antikörper gebildet, die Keime effektiv bekämpfen. Hierfür analysiert der Körper genau, um welche Art von Mikroorganismus es sich handelt. Zur erworbenen Immunabwehr gehört auch das immunologische Gedächtnis: Hat der Körper einmal Antikörper gebildet, können diese bei einer erneuten Infektion mit dem gleichen Erreger schneller wieder zum Einsatz kommen. Genau dieser Effekt wird auch bei Impfungen genutzt.

Herdenimmunität: Gemeinsam noch stärker

Der Begriff Herdenimmunität beschreibt eine indirekte Immunität durch eine Vielzahl immuner Personen. Wenn du dich beispielsweise gegen Grippe impfen lässt, schützt du damit nicht nur dich selbst, sondern auch andere, ungeimpfte Menschen, die mit dir in Kontakt kommen, da du sie nicht mit dem Erreger ansteckst. Dies ist vor allem deshalb wichtig, weil viele Menschen nicht geimpft werden dürfen, z. B. Menschen mit bestimmten chronischen Krankheiten oder Säuglinge.

Herdenimmunität sorgt dafür, dass eine Infektion sich langsamer ausbreitet. Je ansteckender eine Erkrankung ist, umso mehr Menschen müssen immun sein, um die Ausbreitung zu stoppen. Einige Krankheiten konnten durch Herdenimmunität inzwischen ganz ausgerottet werden, z. B. die Pocken. Auch die Kinderlähmung ist stark zurückgegangen – sie kommt nur noch in wenigen Ländern auf der Welt vor.

Immunsystem stärken – so geht’s

Mit gesunden Lebensgewohnheiten kannst du dein Immunsystem zielgerichtet stärken. Mehr zu diesem Thema erfährst du in den Artikeln Immun mit System und Iss dich fit. An dieser Stelle nur 3 schnelle Tipps:

  1. Iss abwechslungs- und nährstoffreich. Eine Vielzahl von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist entscheidend für ein gut funktionierendes Immunsystem.
  2. Bewege dich täglich. Regelmäßige körperliche Aktivität stärkt unter anderem die entzündungshemmende Funktion deines Immunsystems.
  3. Achte auf Regeneration. Dein Körper braucht Erholung, um die Akkus des Immunsystems wieder aufzuladen. Gönne dir daher ausreichend Ruhe und Schlaf.

Andere Artikel

Vitamin-D-Mangel Headerbild
Frauengesundheit – 14. Juni 2022

Kreislaufprobleme bei Hitze

Gerade im Sommer leiden viele auch ohne schnelles Aufstehen an Schwindelgefühlen. Was große Hitze in unserem Körper anstellt und was du gegen Kreislaufprobleme tun kannst, erfährst du hier.

Weiterlesen