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Beschäftigungstipps von Makerist

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Kreativarbeit statt Langeweile – Makerist-Co-Gründerin Amber Riedl im Interview

Lieblingsort: Zuhause – Wer hätte vor einigen Monaten gedacht, dass wir einmal so viel Zeit in unseren eigenen vier Wänden verbringen würden. Die Zeit der strengen Quarantäne ist in Deutschland zwar vorerst vorbei, doch zum Schutz vor der raschen Verbreitung des Coronavirus gelten noch immer einige Vorsichtsmaßnahmen, wie beispielsweise die Abstandsregeln. Auch das Reisen wird in diesem Sommer zwar möglich, allerdings wohl nur mit erheblichen Einschränkungen machbar sein. Für viele eine echte Herausforderung.

Um trotz allem den Verstand nicht zu verlieren, hilft es, sich eine sinnvolle Beschäftigung zu suchen, die Spaß macht und das Denkvermögen ankurbelt. Für alle, die genug vom heimischen Sport und Meditieren haben, ist kreative Handarbeit eine ideale Lösung.

Daher haben wir mit Makerist-Co-Gründerin Amber Riedl gesprochen und sie gefragt, wie es Makerist während der letzten Monate so erging und ob sie für die kommenden Monate Beschäftigungstipps für Kinder und Erwachsene hat.

1. Was ist Makerist und wer steht dahinter? Makerist wurde 2013 gemeinsam von Axel Heinz und mir gegründet und ist europäischer Marktführer für digitale Anleitungen und E-Learning-Produkte im Handarbeitsbereich. Unsere Online-Plattform vereint alles, was zu erfolgreicher und entspannter Handarbeit gehört, von digitalen Schnittmustern im PDF-Format über Video-Kurse, Schritt-für-Schritt-Anleitungen bis hin zu DIY-Bastelvorlagen aus den Bereichen Nähen, Stricken, Häkeln, Plotten, Patchworken, Basteln und vielem mehr.

Wir arbeiten mit über 1.200 unabhängigen Designer*innen und sind in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und den englischsprachigen Ländern vertreten.

2. Für wen eignet sich Makerist? Bei Makerist wird vor allem Inspiration und Unterstützung bei der Umsetzung kreativer Projekte angeboten. Dies ermöglichen wir durch eine riesige Auswahl an PDF-Schnittmustern und Tutorials. Makerist möchte gerne eine ganzheitliche Plattform sein. Hier können Kreative von Grund auf neue Techniken aus vielen Bereichen erlernen.

Bei uns finden sie nicht nur Schnittmuster, Anleitungen und Video-Kurse, sondern können ihre fertigen Projekte in unserer Werkschau präsentieren und Lob erhalten. Wir haben eine große, gut vernetzte Community mit über 1,25 Millionen User*innen, die sich leidenschaftlich zu dem Thema Handarbeit austauschen, sich gegenseitig Tipps geben und motivieren.

Bald wird das Makerist-Rundumpaket vollkommen sein, wenn wir (wieder) Stoffe, Handarbeitsmaterialien und Bastelbedarf auf unserer Seite anbieten werden.

Der Großteil unserer Kund*innen geht schon seit Längerem eine kreativen Hobby nach – Nähen liegt hier übrigens auf Platz eins. Sie sind vielfältig an kreativen Themen wie Handarbeit, Backen oder Gärtnern interessiert und lieben es, Dinge von Hand zu schaffen.

3. Wieso habt ihr Makerist gegründet? Axel und ich hatten beide bereits Erfahrungen in verschiedenen Bereichen gesammelt. Ich selbst habe vor Makerist ein Startup zum Thema Hochzeiten gegründet, Axel war schon längere Zeit im e-Commerce bei DaWanda und ebay tätig. Ich selbst habe auch privat viel DIY gemacht – Nähen, Stricken und Basteln – somit war dies bereits teil meiner DNA. Gemeinsam hatten wir die Vision, eine Plattform zu schaffen, die den Wandel von Print zur Digitalisierung auch im Thema Handarbeit schafft.

Wir bei Makerist glauben an die heilsame Wirkung von kreativem Schaffen. Durch Handarbeit kann sich jede*r ganz individuell ausdrücken, Stress abbauen und Neues für sich entdecken. Kreativität steckt in uns allen! Makerist hilft dabei, neue Handarbeitsformen zu entdecken und DIY-Projekte ganz leicht umzusetzen. Es ist schön, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen, auf das man stolz sein kann.

Wir wollen uns durch Selbstgemachtes auch gegen Fast Fashion positionieren und unterstützen die Slow Fashion Bewegung als Akt der ökologischen Nachhaltigkeit. Ein selbst geschaffenes Kleidungsstück trägt man viel länger und lieber, als etwas Gekauftes von der Stange.

4. Wie haben sich die Einschränkungen durch das Coronavirus bei Makerist bemerkbar gemacht? Wir haben sehr früh zu Beginn der Corona-Pandemie mit dem gesamten Team von der Arbeit im Büro zu Remote Work gewechselt. Unser Team war bereits vor der starken Ausbreitung des Coronavirus sehr vertraut mit Home Office und hat schon viel Erfahrung darin gesammelt.

Um unseren Mitarbeiter*innen die Arbeit so angenehm wie möglich zu machen, haben wir dafür gesorgt, dass sie alles, was sie zur dafür benötigen, wie z.B. Rechner und Monitore, zur Verfügung hatten. Außerdem halten wir die gute Laune mit ständiger Kommunikation auf Slack und in Videokonferenzen. Dabei muss es nicht immer todernst zugehen.

Wir ermuntern alle, sich genug Zeit für Erholung und auch für Urlaub zu nehmen. Ich verstehe, dass die momentane Situation für uns alle ein Ausnahmezustand ist und weiß, wie wichtig es dabei ist, auch auf sich selbst zu achten.

5. Hat sich der DIY-Markt im Allgemeinen merklich geändert, seit die Corona-Pandemie uns mehr in die eigenen vier Wände geholt hat? Als Firma haben wir davon profitiert, dass die Leute mehr Zeit zuhause verbracht haben, weil wir ein digitaler Player im DIY-Markt sind und vorher auch schon gut aufgestellt waren. Die Tatsache, dass so viele Menschen zuhause bleiben mussten und dringend nach Beschäftigung für sich und ihre Kinder suchten, war für uns eine super Möglichkeit.

Ich als Mutter zweier Jungs weiß selber, wie wichtig eine sinnvolle, kreative Beschäftigung für Kinder ist. Uns war sofort klar, dass wir hier super unterstützen können und wollen. Sofort haben wir eine #KreativZuhause-Seite und eine #KreativMitKindern-Seite voll gepackt mit gesammelten DIYs und Bastelanleitungen erstellt, die die Leute einfach und mit wenigen Materialien von zu Hause aus umsetzen konnten.

Wir wollten beruhigen und den Menschen ein Gefühl von Kontrolle und Sinn zurückgeben. Viel Content haben wir auch kostenlos zur Verfügung gestellt und mit anderen geteilt; es war uns wichtig, hier einen Beitrag in dieser schwierigen Zeit zu leisten.

6. Hast du einen Beschäftigungstipp für alle, die in diesem Sommer auf das große Reisen verzichten oder ihre Kinder zu Hause beschäftigen wollen? Es gibt viele tolle Projekte, die man gemeinsam und ganz leicht mit Kindern gestalten kann. Eine Idee ist zum Beispiel einen Jutebeutel mit Siebdruck, Plotten oder einem Stoffmalstift zu individualisieren. Batiken ist auch immer eine lustige Angelegenheit und man kann später stolz das selbst gemachte Stück tragen.

Ich bin ja selbst ein großer Fan von Nachhaltigkeit und Upcycling. In unserem Makerist Magazin haben wir zahlreiche schöne Bastel-Ideen für Kinder gesammelt, zum Beispiel bunte Stiftehalter aus alten Konserven, Tier-Übertöpfe aus PET-Flaschen, einen Wandteppich mit Wollresten weben oder Deko-Kätzchen aus Klopapierrollen. Es gibt einfach viele schöne Sachen, die man zusammen mit den Kids basteln kann.

Natürlich ist auch immer eine schöne Idee, gemeinsam rauszugehen. Kennt ihr heimische Vogel- und Pflanzenarten? Geht mit den Kindern spazieren oder Fahrrad fahren und entdeckt mithilfe eines Buchs oder einer App, was es in der Natur direkt vor der Haustür gibt. Das macht nicht nur Spaß, man kommt auch in Bewegung und lernt noch etwas dazu.

7. Um die Verbreitung des Coronavirus zu verringern habt ihr die Bewegung #MaskToUnlock ins Leben gerufen. Wie genau funktionierte das? Wir haben versucht, schnell zu handeln und wollten Einrichtungen und Privatpersonen mit selbst genähten Behelfsmasken unterstützen. Es hat sich zu Beginn von Corona schnell gezeigt, dass es nicht genug Masken für alle gibt, besonders für diejenigen, die dringend darauf angewiesen waren.

Deswegen haben wir die Aktion #MaskToUnlock ins Leben gerufen, bei der unsere Makerist Community ehrenamtlich Masken genäht und gespendet hat. Institutionen und Personen, die dringend Masken benötigt haben, konnten sich über unsere Website registrieren. Unsere starke Community hat über 50.000 Masken genäht und gespendet! Die Aktion lief so gut, dass wir mittlerweile den Bedarf gedeckt haben.

Außerdem wollten wir zeigen, dass wir nur wieder zur Normalität zurückkehren können, wenn jetzt alle Masken tragen. Wir wollten mehr Bewusstsein für Masken schaffen, die nun Teil unseres Alltags geworden sind.

8. Bieten selbstgemachte Masken wirklich einen guten Schutz vor dem Coronavirus? Sogar eine einfache Schutzmaske kann das Risiko verringern, andere Personen über eine Tröpfcheninfektion anzustecken. Ein selbst genähter Mundschutz dient nicht in erster Linie dem eigenen Schutz und verhindert auch nicht die Ansteckung mit dem Coronavirus. Er kann jedoch dabei helfen, andere nicht zu gefährden.

Beim Tragen eines Mundschutzes kann teilweise verhindert werden, dass – beispielsweise beim Husten oder Sprechen – die Tröpfchen durch die Luft fliegen und an die Umgebung abgegeben werden. Mittlerweile ist es ja in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens Pflicht geworden, eine Behelfsmaske zu tragen und die Zahlen zeigen, dass dies eine sinnvolle Maßnahme ist.


Vielen Dank für das Interview, Amber Riedl!

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