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SOS-Tipps bei Rückenschmerzen

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SOS-Tipps bei Rückenschmerzen
Eine falsche Bewegung oder ständiges Sitzen: Mehr als 80 % aller Menschen haben irgendwann in ihrem Leben mit Kreuzschmerzen zu kämpfen. So linderst du akute Schmerzen im unteren Rücken.

Rückenbeschwerden können uns den Schlaf rauben und den Spaß am Sport nehmen. Im schlimmsten Fall können sie uns komplett lahmlegen, sodass wir weder stehen noch sitzen können. Und sie sind extrem häufig: Rund 540 Millionen Menschen weltweit sind von irgendeiner Art von Rückenschmerz betroffen. Durch Bewegungsmangel und Fehlhaltungen im Homeoffice nimmt die Zahl der Rückenschmerz-Geplagten sogar noch zu.

Woher kommen untere Rückenschmerzen?

Die meisten Arten von Schmerzen im unteren Rückenbereich haben keine offensichtliche Ursache (Die Medizin spricht hier von nicht-spezifischen Rückenschmerzen). In vielen Fällen sind sie verschleißbedingt: Dann geht der Schmerz von den Gelenken, den Knochen oder dem Gewebe rund um die Wirbelsäule aus.

Schmerzen im unteren Rücken …

  • können infolge einer ungesunden Körperhaltung auftreten oder dann, wenn du einen Gegenstand in einer ungünstigen Position hebst.
  • können plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln.
  • bessern sich normalerweise innerhalb weniger Wochen (50 % der Betroffenen erholen sich ohne Behandlung innerhalb von 2 Wochen).
  • fühlen sich oft schlimmer an, wenn du dich bewegst – zum Beispiel beim Aufstehen von einem Stuhl.
  • können schwächer werden, wenn du sitzt oder liegst.
  • können durch kleine Verletzungen wie eine Bänder- oder Muskelzerrung verursacht werden.
  • können sich verschlimmern, wenn du gestresst oder erschöpft bist.

„Stress kann Rückenschmerzen verschlimmern", so Kry Ärztin Dr. Rhianna McClymont. „Besonders, wenn Betroffene ihre Muskeln unbewusst anspannen, einen Buckel machen, eine schlechte Körperhaltung einnehmen oder auf Aktivitäten verzichten, die normalerweise Rückenschmerzen lindern würden, wie z. B. regelmäßiger Sport.”

In selteneren Fällen kann auch ein Bandscheibenvorfall oder Ischias hinter den Rückenschmerzen stecken. Diese Erkrankungen werden meist von Taubheitsgefühlen, Schwäche oder Kribbeln begleitet. In diesen Fällen wird dich deine Ärztin oder dein Arzt an eine Fachpraxis überweisen.

Welche Medikamente helfen bei Rückenschmerzen?

Bei unspezifischen, akuten Schmerzen können schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen helfen. Diese solltest du aber nur über einen kurzen Zeitraum einnehmen. Überprüfe immer die Packungsbeilage, da diese Medikamente nicht für alle geeignet sind. Deine Ärztin oder dein Arzt kann dir auch Muskelrelaxantien gegen schmerzhafte Muskelkrämpfe verschreiben.

Eisbeutel oder Wärmflasche?

Verwende Kühlkompressen oder Eisbeutel, wenn deine Schmerzen als Folge einer direkten Verletzung auftreten, z. B. nach einem Sturz, einer Verstauchung oder einer Zerrung. Leg mehrmals am Tag einen Eisbeutel für 10 Minuten auf. Die Kälte senkt die Körpertemperatur und hilft, die Blutgefäße zu verengen, Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren. Kälte kann auch einen Muskelkater reduzieren. Leg den Eisbeutel jedoch nicht direkt auf die Haut, da dies Erfrierungen verursachen kann – wickel ihn vorher immer in ein Tuch ein.

Wärme die Stelle, wenn der Schmerz länger anhält (und keine Entzündung vorliegt). Ein heißes Bad oder das Auflegen einer Wärmflasche auf die betroffene Stelle kann oft helfen.

Kombiniere Kälte und Wärme, um Entzündungen und Schmerzen zu lindern. Mit einer Wärmflasche kannst du steife Muskeln morgens oder vor dem Schlafengehen aufwärmen. Tagsüber kannst du eine Eispackung für Schmerzen auflegen, bei denen eine Entzündung vorliegt. Die Kälte hilft, die Entzündung zu reduzieren und die Wärme unterstützt die Heilung des Gewebes.

Bettruhe oder Bewegung?

Bei starken Rückenschmerzen mag es der erste Impuls sein, sich ins Bett zu legen und jegliche Bewegung zu vermeiden. Allerdings raten Ärztinnen und Ärzte davon ab. Gerade jetzt ist es wichtig, so aktiv wie möglich zu bleiben. Bettruhe lässt die Muskeln verkümmern, während Bewegung im Alltag und leichte sportliche Aktivitäten sie stärken – und starke Muskeln stabilisieren wiederum die Wirbelsäule.

Eine neuere Analyse belegt, dass bei nicht-spezifischen Schmerzen im unteren Rückenbereich lange Phasen der Inaktivität sich negativ auf die Genesung auswirken können. Die Untersuchung zeigt, dass regelmäßiges moderates aerobes Training wie Walking und Schwimmen sowie Kräftigungs- und Dehnungsübungen unspezifische chronische Schmerzen im unteren Rückenbereich um mehr als die Hälfte reduzieren können.

Dennoch solltest du in akuten Fällen warten, bis die Schwellung abgeklungen ist, bevor du wieder Sport treibst. Beginne mit Spaziergängen und sanften Übungen zu Hause und steigere dich langsam.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Bei diesen Symptomen solltest du dich ärztlich untersuchen lassen:

  • Neue und anhaltende Rückenschmerzen, die sich nicht innerhalb weniger Wochen bessern
  • Rückenschmerzen, die mit der Zeit immer schlimmer werden
  • Starke Schmerzen, die deine täglichen Aktivitäten einschränken.

„Die Ärztin oder der Arzt wird dann über weitere Untersuchungen entscheiden”, so Dr. McClymont. „Je nachdem, welche Ursache sie oder er für die Schmerzen vermutet, kann das eine Physiotherapie, eine Röntgenaufnahme des Rückens oder eine MRT sein.” Deine Ärztin oder dein Arzt kann dir auch spezielle Schmerzmittel verschreiben, wenn rezeptfreie Medikamente nicht ausreichen.

In den meisten Fällen verschwinden Rückenschmerzen nach wenigen Wochen, aber manchmal können sie auch sehr gefährlich werden. Bei diesen Begleitsymptomen solltest du sofort reagieren und die nächste Notaufnahme aufsuchen:

  • Du verlierst die Kontrolle über Blase oder Darm (Urin- oder Stuhlinkontinenz).
  • Du hast Taubheitsgefühle in den Beinen, im Genitalbereich oder am Po.
  • Du hast starke Kreuzschmerzen und Lähmungserscheinungen in den Beinen und im Unterleib.

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