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Schilddrüsenprobleme erkennen

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Schilddrüsenprobleme erkennen Titeldbild
Wann du deine Schilddrüse untersuchen lassen solltest

Bei Problemen mit der Schilddrüse sind die Symptome oft uneindeutig und nicht leicht zu erkennen. Daher haben wir hier das Wichtigste zu einer Schilddrüsenüber- bzw. -unterfunktion zusammengefasst und beantworten die Frage, ab wann du mit Schilddrüsenbeschwerden zum Arzt gehen solltest.

Es gibt einige Beschwerden, die eine ganze Reihe von Ursachen haben können, wie z. B. Depressionen, Müdigkeit oder unerklärliche Gewichtszunahme. Wenn sie jedoch mit weiteren Symptomen wie Kälteempfindlichkeit oder Verstopfung einhergehen, können sie auf ein Schilddrüsenproblem hinweisen.

Es wird geschätzt, dass weltweit etwa 200 Millionen Menschen an irgendeiner Form von Schilddrüsenerkrankungen leiden. Die beiden häufigsten sind die Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) und die Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion), wobei Frauen zehnmal häufiger betroffen sind als Männer.

Was ist die Schilddrüse?

Die Schilddrüse hat die Form eines kleinen Schmetterlings und befindet sich vorne am Hals, direkt unterhalb des Kehlkopfes. Sie produziert zwei Hormone, Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Im Gehirn wird der Hormonhaushalt und dementsprechend die Menge zu zu produzierenden Schilddrüsenhormonen vom Hypothalamus und der Hypophyse gesteuert.

Schilddrüsenhormone regulieren die Energie, den Stoffwechsel, die Körpertemperatur, das Körpergewicht, die Muskelkraft, den Appetit, die Atmung, das Wachstum, das Fortpflanzungssystem und auch die Herz-, Gehirn- und Nierenfunktion. Wenn deine Schilddrüse gut funktioniert und die richtige Menge an Hormonen produziert, läuft alles reibungslos.

Aber auch Lebensstilfaktoren sind wichtig, wenn du deine Schilddrüse gesund halten willst. Eine nahrhafte, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung, Stressbewältigung und ein gesundes Immunsystem tragen wesentlich dazu bei, deine Schilddrüse im Gleichgewicht zu halten.

Häufige Schilddrüsenerkrankungen

Es gibt verschiedene Arten von Schilddrüsenerkrankungen:

  • Struma – Eine krankhaft vergrößerte Schilddrüse, die am häufigsten durch einen Jodmangel verursacht wird.
  • Morbus Basedow – Eine Autoimmunkrankheit, die eine Schilddrüsenüberfunktion verursacht (siehe unten).
  • Hashimoto Thyreoiditis – Eine Autoimmunkrankheit, die eine Schilddrüsenunterfunktion verursacht (siehe unten).
  • Schilddrüsenknötchen – Knötchen in der Schilddrüse, von denen etwa 90% für gewöhnlich gutartig sind.
  • Schilddrüsenkrebs – Eine seltene Krebsart.

Da viele der Beschwerden bei einer Schilddrüsenüber- und -unterfunktion auch auch zahlreiche andere Gründe zurückzuführen sein können, haben wir hier zusätzlich noch einige andere Ursachen aufgelistet, nach denen dein Arzt dich fragen wird.

Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)

Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse wird nicht genügend Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) gebildet. Wenn der Hormonspiegel sinkt, steigt das schilddrüsenstimulierende Hormon (TSH) an. Infolgedessen können Patienten sich müde und depressiv fühlen und ihnen ist häufig kalt. Bei Frauen treten solche Schilddrüsenprobleme häufiger auf, vor allem in der Menopause. Doch eine Hypothyreose kann in jedem Alter auftreten.

Zu den häufigen Symptomen gehören:

Müdigkeit Wenn der Spiegel der Schilddrüsenhormone sinkt, verlangsamen sich deine Körperprozesse. Dein Stoffwechsel, deine Herzfrequenz und die Blutzirkulation werden langsamer und dein Energielevel sinkt. Dies kann dazu führen, dass du dich erschöpft fühlst.

Andere häufige Ursachen für Müdigkeit sind Stress, Schlafmangel, Überarbeitung, psychologische Faktoren, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Ernährungsmängel, einschließlich eines Eisenmangels (Eisenmangelanämie), der auch durch eine Schilddrüsenunterfunktion ausgelöst werden kann.

Gewichtszunahme Wenn die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert, kann dies zu einem niedrigeren Grundumsatz führen. Wenn dein Stoffwechsel verlangsamt ist, bedeutet das, dass du Energie (also Kalorien) nicht so effizient verbrennst und so eine schnellere Gewichtszunahme erfolgen kann.

Doch Grund für eine rasche Gewichtszunahme und Blähungen können auch Flüssigkeitsansammlungen sein. Denn ein niedriger Wert an Schilddrüsenhormonen beeinflusst die Nierenfunktion, was die Wahrscheinlichkeit von Salz- und Wassereinlagerung erhöht. Dies kann zu einem allgemein geschwollenen Aussehen führen.

Andere häufige Ursachen der Gewichtszunahme sind übermäßiges Essen, Bewegungsmangel oder Stress. Eine hypothyreotische Gewichtszunahme wird fast immer von anderen Symptomen begleitet.

Depression Schilddrüsenhormone spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung einer gesunden Gehirnfunktion. Wenn sie niedrig sind, kann es zu Depressionen kommen. Beispielsweise helfen Schilddrüsenhormone bei der Regulierung der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse, die an der Regulierung von Emotionen, Stimmungen und Verhaltensweisen beteiligt ist.

Depressionen, die durch eine Schilddrüsenunterfunktion hervorgerufen werden, können durch eine Behandlung der Hypothyreose rückgängig gemacht werden.

Andere häufige Ursachen einer Depression sind Schlafmangel, schlechte Ernährung, Mangel an natürlichem Licht, Stress, erschütternde Lebensereignisse (wie z.B. Trauer, Verlust des Arbeitsplatzes oder Auflösung einer Beziehung), körperlicher, sexueller oder emotionaler Missbrauch, ein geringes Selbstwertgefühl, traumatische Ereignisse oder eine instabile Wohnsituation. Wenn du dich depressiv fühlst und dies beginnt, dein tägliches Leben zu beeinträchtigen, solltest du Hilfe suchen. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, der oder die dich gegebenenfalls an einen Psychotherapeuten vermitteln kann.

Verstopfung Eine Schilddrüsenunterfunktion verlangsamt die Verdauung. Dies kann bedeuten, dass die aufgenommene Nahrung langsamer durch den Magen-Darm-Trakt wandert, wodurch du anfälliger für Verstopfung wirst.

Andere häufige Ursachen für Verstopfung sind schlechte Ernährung (insbesondere zu wenig Ballaststoffe aus Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Bohnen, Hülsenfrüchten und Vollkorn), Bewegungsmangel und Stress.

Weitere häufige Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion, die du deinem Arzt mitteilen solltest:

  • erhöhte Kälteempfindlichkeit
  • allgemeine Lethargie
  • Energiemangel
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Flüssigkeitsansammlungen
  • trockene Haut
  • ausdünnendes oder brüchiges Haar; Haarausfall
  • Menstruationsunregelmäßigkeiten bei Frauen, wie z. B. stärkere und häufigere Regelblutungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schwellungen des Gesichts
  • eine niedrige Herzfrequenz und niedriger Blutdruck

So wird bei Verdacht auf eine Schilddrüsenunterfunktion getestet

Dein Arzt macht einen Bluttest und misst verschiedene Werte, um herauszufinden, was die Ursache des Problems ist. Wenn auch die Schilddrüse vergrößert ist, können weitere Untersuchungen wie ein Ultraschall, eine Feinnadelpunktion und das Entnehmen einer Zellprobe durchgeführt werden.

So wird eine Schilddrüsenunterfunktion behandelt

Tägliche Hormonersatz-Tabletten können auf ärztliche Verschreibung verabreicht werden. Die Dosierung variiert je nach Person und muss regelmäßig überwacht werden. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann ein vorübergehender Zustand sein, was bedeutet, dass du möglicherweise keine Medikamente über einen längeren Zeitraum einnehmen musst.

Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)

Bei einer Hyperthyreose produziert die Schilddrüse zu viele Schilddrüsenhormone. Dies führt dazu, dass sämtliche Körperprozesse beschleunigt werden und Betroffene haben oft das Gefühl, ihr Körper laufe auf "Hochtouren".

Häufige Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion sind:

Gewichtsabnahme (trotz normaler Ernährung) Zu viele Schilddrüsenhormone führen zu einer Beschleunigung des Stoffwechsels und damit zu einer Gewichtsabnahme.

Andere häufige Ursachen eines plötzlichen Gewichtsverlusts können auch z. B. Herz-, Nieren-, Lungen- oder Lebererkrankungen, Probleme der Verdauung, Zahnprobleme, Dysphagie (Schluckbeschwerden), Diabetes oder Demenz sein. Auch ein traumatisches Ereignis oder Alkohol- oder Drogenmissbrauch können im Zusammenhang mit einer Gewichtsabnahme stehen.

Häufige Toilettenbesuche Schilddrüsenhormone wirken auf den Gastrointestinaltrakt, sodass ein Überschuss zu häufigerem Stuhlgang, einschließlich Durchfall, führen kann. Auch die Nierenfunktion kann beeinträchtigt werden, was häufiges Wasserlassen zur Folge haben kann.

Andere häufige Ursachen für häufige Toilettenbesuche können Diabetes, Harnwegsinfektionen oder bei Männern auch Probleme mit der Prostata sein. Wenn sich deine Darmgewohnheiten ändern und dies nicht auf eine Umstellung deiner Ernährung oder deines Lebensstils zurückzuführen ist, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Angst und innere Unruhe Schilddrüsenhormone helfen, das sympathische Nervensystem (SNS) zu regulieren. Wenn das SNS überstimuliert wird, löst dies die "Kampf-oder-Flucht-Reaktion" des Körpers aus, was zu erhöhter Herzfrequenz, Angst, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Panikattacken führt und deine Fähigkeiten beeinträchtigt, mit Stress umzugehen.

Andere häufige Ursachen für Stress, Angstzustände und innere Unruhe können traumatische Lebensereignisse, Schlafmangel und/oder eine falsche Ernährung sein. Sprich mit deinem Arzt darüber, wenn du an Angstzuständen leidest und diese deinen Alltag beeinträchtigen.

Andere häufige Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion können sein:

  • Nervosität
  • Müdigkeit
  • Schwächegefühl
  • Herzklopfen und eine erhöhte Herzfrequenz
  • vermehrtes Schwitzen
  • Schlaflosigkeit
  • trockene Haut und Haare (die möglicherweise dünner werden)
  • Stimmungsschwankungen
  • eine erhöhte Wärmeempfindlichkeit
  • Menstruationsunregelmäßigkeiten bei Frauen (z.B. kürzere, spärlichere und unregelmäßige Perioden)
  • Schwellung am Hals durch eine vergrößerte Schilddrüse
  • Probleme mit den Augen
  • Tremor oder Zittern

So wird bei Verdacht auf eine Schilddrüsenüberfunktion getestet

Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenüberfunktion kann dein Arzt oder deine Ärztin Bluttests durchführen, um den Hormonspiegel deiner Schilddrüse zu überprüfen. In einigen Fällen kann es nötig sein, auch Schilddrüsenantikörper zu messen.

Zusätzlich zu den Blutuntersuchungen wird dein Arzt deine Schilddrüse auch körperlich untersuchen, um festzustellen, ob sich Knoten gebildet haben, sich die Form verändert hat oder du Schmerzen hast. Ergänzend dazu kann in einigen Fällen auch eine Feinnadelpunktion und/oder ein Ultraschall notwendig sein.

So wird eine Schilddrüsenüberfunktion behandelt

Eine Schilddrüsenüberfunktion wird in der Regel von einem Spezialisten behandelt. In den meisten Fällen werden Medikamente verschrieben, um die Schilddrüsenhormonproduktion zu unterdrücken und die Symptome zu lindern.

Manchmal wird eine Behandlung mit radioaktivem Jod angeboten, bei der die Schilddrüse durch Bestrahlung geschädigt wird, wodurch ihre Fähigkeit zur Produktion von Schilddrüsenhormonen verringert wir. Diese Behandlung wird Patienten jedoch nicht empfohlen, wenn sie planen schwanger zu werden oder zu stillen.

In seltenen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Schilddrüse teilweise oder vollständig zu entfernen.

Wann du dir bei Problemen mit der Schilddrüse ärztlichen Rat einholen solltest

Wenn du den Verdacht hast, dass deine Beschwerden schilddrüsenbedingt sind, sprich mit deinem Arzt, der die oben genannten Tests durchführen kann. Deine Symptome können verschiedene Ursachen haben, aber ein Bluttest kann Klarheit darüber schaffen, ob ein Schilddrüsenproblem vorliegt und welche Behandlung erforderlich ist.

Wenn ein Schilddrüsenproblem ausgeschlossen werden kann, können unsere Ärzte dir helfen, der Ursache deiner Beschwerden auf den Grund zu gehen und dir gegebenenfalls ein Rezept oder eine Überweisung zu einem Spezialisten ausstellen.

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