Hepatitis B: Übertragung und Behandlung
Hepatitis B ist eine Virusinfektion der Leber. Verursacht wird sie durch das Hepatitis-B-Virus (HBV).
Was ist Hepatitis B?
Hepatitis B ist eine Lebererkrankung, die durch eine Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus verursacht wird. Das Virus greift spezifisch eines der größten Organe im menschlichen Körper an: die Leber. Das heißt, die normale Leberfunktion kann beeinträchtigt werden.
Die Abwehrmechanismen gegen das Virus sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Deshalb gibt es verschiedene Ausprägungen: akute Hepatitis, chronische Hepatitis und asymptomatische Träger.
Die Leber ist ein lebenswichtiges Organ. Ihre Hauptfunktionen sind:
Speicherung und Verteilung von Nährstoffen aus dem Verdauungsprozess
Entgiftung des Körpers durch Zersetzung von Toxinen, ob vom Körper natürlich produziert oder von außen zugeführt (z. B. Alkohol)
Produktion der meisten Bluteiweiße
Produktion von Gallenflüssigkeit, die für die Fettverdauung benötigt wird
In Frankreich sind schätzungsweise 280.000 Menschen Träger von chronischem Hepatitis B. Jedes Jahr sterben in Frankreich rund 1.500 Personen an den Folgen der Infektion. Weltweit leben Schätzungen zufolge 350 Millionen Menschen mit der Krankheit. Besonders weit verbreitet ist sie in Subsahara-Afrika, Osteuropa und Südostasien. Dort sind ganze 10 % der Erwachsenen betroffen.
Es gibt kein bekanntes Heilmittel. Der Impfstoff gegen Hepatitis B ist zur Vorbeugung jedoch hoch effektiv.
Was sind die Symptome von Hepatitis B?
Akute Hepatitis B läuft in der Regel asymptomatisch ab. Mögliche Symptome sind Müdigkeit und eine Gelbfärbung von Haut und Augen – die sogenannte Gelbsucht. Appetitverlust, Schmerzen in der Leberregion und im rechten Oberbauch, Fieber und allgemeine Schmerzen können ebenfalls auftreten. Eine akute Hepatitis dauert etwa zwei Wochen. Bei Erwachsenen erholen sich 90 bis 95 % der Infizierten vollständig, bei Kindern hingegen nur 5 bis 10 %.
Die größte Gefahr einer akuten Hepatitis besteht darin, dass sie sich zu einer seltenen, aber äußerst ernsten Krankheit entwickeln kann: der „fulminanten Hepatitis“. In diesem Fall wird möglicherweise dringend eine Lebertransplantation erforderlich.
Die chronische Hepatitis verläuft in der Regel mehrere Jahre lang unbemerkt, verschlechtert sich aber zusehends, bis als Folge der progressiven Leberschädigung Komplikationen wie Zirrhose oder Krebs auftreten können.
Sogar komplett asymptomatische chronische Krankheitsträger können das Virus weitergeben. Deshalb ist es wichtig, Risikogruppen systematisch zu testen.
Was sind die möglichen Folgen?
Nur 5 % der Erwachsenen, die sich mit dem Hepatitis-B-Virus infizieren, entwickeln die chronische Form. Bei Kindern und Säuglingen liegt dieser Wert hingegen bei bis zu 95 %. Chronische Hepatitis B zerstört langsam und unbemerkt das Lebergewebe und kann Zirrhose oder Krebs verursachen.
Wie verbreitet sich Hepatitis B?
Es gibt verschiedene Übertragungswege.
Das Virus kann durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen werden (Speichel, Scheiden- und Samenflüssigkeit). Hepatitis B ist als sexuell übertragbare Krankheit bzw. Geschlechtskrankheit klassifiziert.
Dennoch sollten die anderen Übertragungsmöglichkeiten nicht ignoriert werden, z. B. die gemeinsame Verwendung von Alltagsgegenständen wie Zahnbürsten, Nagelscheren oder Rasierern, kontaminierten Spritzen oder Nadeln (Drogenkonsum, Tätowierungen, Piercings) und die Übertragung von der Mutter auf das Kind während der Geburt.
Wer hat ein erhöhtes Risiko, sich mit Hepatitis B anzustecken?
Manche Menschen haben ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Ein Hepatitis-B-Screening wird für folgende Personen empfohlen:
Reisende aus Regionen mit hoher Infektionsgefahr
Enge Kontaktpersonen von Trägern des HBV-Virus
Intravenöse oder intranasale Drogenkonsumenten
Personen mit anderen Geschlechtskrankheiten (HIV, Hepatitis C)
Hepatitis-B-Serologie
Durch serologische Tests auf Hepatitis B lässt sich das Virus bei Personen nachweisen, die möglicherweise Kontakt mit einem Träger hatten. Die Diagnose erfolgt mit einem Bluttest. Ein Screening soll im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung für Erwachsene ab 35 Jahren erfolgen und wird besonders für folgende Personen empfohlen:
Ungeimpfte Personen bei der Rückkehr aus einer Region mit hoher Infektionsgefahr
Personen, die ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten
Personen mit engem Kontakt zu Trägern des HBV-Virus
Intravenöse oder intranasale Drogenkonsumenten
Personen, die andere Geschlechtskrankheiten (HIV, Hepatitis C) hatten
Wie wird eine Infektion mit dem Virus behandelt?
Nachdem Hepatitis B diagnostiziert worden ist, solltest du zur Überwachung und Nachsorge zu Spezialisten für Leber- und Infektionskrankheiten.
Akute Phase: Die einzige Behandlung ist Ruhe. Vermeide alles, was die Leber schädigen könnte (Alkohol, potenziell lebertoxische Medikamente). Die Leberfunktion wird mit regelmäßigen Bluttests engmaschig überwacht. Entwickelt sich eine fulminante Hepatitis, erhältst du eine antivirale Behandlung. Unter Umständen ist eine Lebertransplantation erforderlich.
Chronische Phase: Anders als für Hepatitis C gibt es für Hepatitis B kein Heilmittel. Antivirale Medikamente können das Eintreten von Zirrhose oder Krebs hinauszögern und die Übertragung reduzieren. Wie wirkungsvoll sie sind, hängt davon ab, in welcher Phase der Infektion mit der Behandlung begonnen wird. Darum gelten für Rezepte klar definierte klinische und biologische Kriterien. Es können spezifische Medikamente wie Interferone und Nukleosidanaloga eingesetzt werden. Vermeide alles, was die Leber schädigen könnte (Alkohol, lebertoxische Medikamente). Chronische Hepatitis erfordert langfristig eine regelmäßige medizinische Nachsorge.
Wie lässt sich Hepatitis B vermeiden?
Wie lässt sich Hepatitis B vermeiden?
Durch eine Impfung lässt sich eine Ansteckung mit Hepatitis B vermeiden. Beachte außerdem die folgenden Vorsichtsmaßnahmen, um die Krankheit nicht zu verbreiten:
Geschlechtsverkehr mit Kondom
Drogenkonsum nur mit Einweg-Injektionsbesteck
Sterile Einweginstrumente für Tattoos und Piercings
Screening von Blutspenden
Impfung gegen Hepatitis B
In Deutschland rät die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung gegen Hepatitis B im Erwachsenenalter, insbesondere gefährdeten Personengruppen. Diese umfassen sowohl Personen mit bestimmten Erkrankungen als auch solche mit erhöhten beruflichen sowie nicht beruflichen Expositionsrisiken. In jedem Fall sollte durch den Arzt eine individuelle Risikobeurteilung erfolgen.
Dann solltest du einen Arzt hinzuziehen
Wenn du nicht geimpft bist und eine Reise in eine Region planst, in der die Krankheit stark verbreitet ist, solltest du dich medizinisch beraten lassen, um eine Infektion zu vermeiden. Wenn du dich in den beschriebenen Situationen befindest oder ein Hepatitis-B-Screening benötigst, empfehlen wir ebenfalls eine medizinische Beratung.
Solltest du Symptome von Hepatitis bemerken, suche sofort einen Arzt auf:
Fieber, allgemeine Schmerzen, Müdigkeit
Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augen)
Sehr dunkler Urin und verfärbter Stuhl
Schmerzen im rechten Oberbauch
Bei folgenden Symptomen ist dringend ein Arzt aufzusuchen:
Anhaltende schwere Gelbsucht
Abnormale Blutungen
Schlafprobleme
Verwirrtheit oder Schläfrigkeit
Wie kann Kry helfen?
Unsere Ärzte können dich rund um Hepatitis B informieren und eine Risikoeinschätzung vornehmen. Wenn du Symptome einer Hepatitis hast, können sie dich ebenfalls zur Organisation einer persönliche Beratung mit einem Spezialisten beraten.
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